WERNER V. STEINDL
Begegnung mit dem Höchsten
Es heißt, daß der Mensch hier auf Erden dem Höchsten Absoluten begegnen muß. Sie sagen „Höchsten Absoluten“ um einen Namen zu vermeiden, denn hätten sie Gott einen Namen gegeben, würden jene, die ihm einen anderen gegeben haben, sofort sagen, „Euer Gott ist der falsche, weil Er anders heißt“.
Wie klein ist das Bewußtsein jener, die sich an einen Namen binden und das Große, das ewig Wirkende und Seiende dahinter nicht sehen.
von Werner V. Steindl
Montag
Sonntag
Die Schafgeschichten
Diese Schafgeschichten sind für all jene, die den Menschen nicht sagen wollen: "Du bist dein eigener Meister, dein eigener Lehrer und dein eigener Hirte".
Auf einer kleinen Anhöhe saßen sie, der alte Schäfer und ein junger Knabe. Frisch duftete das Gras und die Sonne hatte sich eben über die Hügel erhoben. Sonntag war es, der Tag, den man Gott weiht.
Ruhig und sanft waren die Augen des Alten, als er zu seinem jungen Freund blickte.
"Der Berg heißt Berg und doch heißt er auch Gott; die Bäume heißen Bäume und die Blumen Blumen und doch heißen sie Gott. Wohin immer ich sehe, schaue ich die erleuchtete Liebe Gottes in allen Dingen, sehe seine Schönheit überall. Damit Du in Zukunft weiterhin Deinem klaren Verstand vertraust und Dich nicht verirrst in der Welt und denkst, das Kleine wäre das Große und das Niedrige sei das Hohe, das Stumpfe sei das Wache und Tränen der Weg zum Glück, und damit Dir die Wahrheit nicht ferne bleibt, möchte ich Dir die Geschichte der Hirten und der Schafe erzählen - wie es begonnen hat und wie es enden wird."
Die Schafe sorgten sich um ihre Jungen, die Hirten um ihre Macht.
Die Hirten kleideten sich in lange, prunkvolle Gewänder, und sie sahen aus wie Fürsten und Könige. Gott aber liebt die Schlichten und Einfachen. Die Schafe aber wussten dies nicht.
Wenn ein Hirte mehr wiegt als tausend Schafe, was sind die Schafe wert?
"Die Schafe sind zum Scheren", sagten die Hirten und scherten die Schafe.
Und als ein Schaf zu einer anderen Herde wechselte, wurde es sofort zum Verräterschaf erklärt.
Aber jenes Schaf, das sagte: "Ich bin mein eigener Hirte", wurde ausgegrenzt verlor alle Freunde und das Recht auf Lebensraum.
Nie wollten die Hirten nur Schafe sein, es war für sie nie denkbar.
Oft hetzten die Hirten die Herden gegeneinander auf. Die Schafe bekämpften einander und Schmerz war ohne Ende.
Den Streit der Hirten mussten immer die Schafe austragen. Die Hirten aber gaben ihnen ihren Segen und nannten dies den Willen Gottes.
Schenk mir dein Hab und Gut, und der Himmel ist dir gewiss.
...und es fragten einige Schafe: "Wann gebt ihr weiter, was wir euch gaben - damit auch euch der Himmel gewiss ist?"
Natürlich gab es in der Geschichte der Schafe viele, die die Hirten durchschauten, die revolutionierten und die Macht der Hirten brechen wollten. Sie alle überlebten es nicht.
Viele der Schafe erkannten, dass die Hirten gegen die Schafe handeln, doch sie hatten nicht den Mut aufzubegehren - und so blieb die Herrschaft der Hirten ungebrochen.
Wieso bist du Hirte und ich Schaf?
Das als Hirte verkleidete Schaf sagt: "Ich bin auserwählt, du nicht."
Wenn jeder sein eigener Hirte ist, wo ist da der Diktator?
"Ich habe euren obersten Hirten gesehen, er ist ein verkleidetes Schaf, was bedeutet dies?"
Da sagte das verkleidete Schaf: "Dieses Mysterium verstehst du nicht. Für das gläubige Schaf braucht es keine Erklärung, für das ungläubige Schaf gibt es keine Erklärung."
Wenn ihr uns gehorcht, sagten die Hirten zu den Schafen, dann kommt ihr alle in den Himmel. Und die Schafe glaubten ihnen und gehorchten. Und die Hirten zogen ihnen das Fell über die Ohren.
Da die Schafe einfältig waren und Gott liebten, dachten sie, dies sei gottgefällig und hofften auf den Himmel.
Das Schaf ging an dem Hirten vorbei, verneigte sich tief und zog den Hut. Selten war es umgekehrt.
Wenn die Hirten zusammentrafen, war die Herde immer getrennt von ihnen. Die Hirten achteten sorgsam darauf, dass sich die Schafe nicht unter sie mischen konnten.
Die Hirten lebten von den Schafen und die Schafe dachten, dies sei ihr Schicksal.
Die Hirten scherten die Schafe, aber niemals die Schafe die Hirten.
...und die Hirten wählten sich einen obersten Führer. Blinde Ehrfurcht zog ein in die Herzen der Schafe und sie senkten ihre Köpfe und so wurde es ihnen unmöglich, die Augen zu erheben, und sie konnten nicht sehen, dass sich unter dem Hirtengewand ein ängstliches Schaf verbarg.
Die Hirten taten so, als wäre ihnen der Himmel gewiss, aber im Verborgenen waren sie voll Zweifel, sie hatten selber den Himmel noch nicht berührt.
Ruhm und Ehre den Schafen, denn sie ertragen die Hirten.
Wann immer die Schafe den Mut aufbrachten, von den Hirten Rechtfertigung zu verlangen, behaupteten die Hirten sofort, sie wären dem Bösen verfallen, verbreiteten Angst und Schrecken und streuten Misstrauen und Feindschaft unter sie - äußerst dienlich war dies ihrer Macht.
Es gibt nicht den Wolf im Schafspelz - aber es gibt das Schaf im Hirtenkostüm.
Als sich einmal ein Schaf zum Hirten machte, wurde es einsam.
Da es vielerorts Schafe gab, erhoben sich auch andere zu Hirten und sie gründeten die Macht der Hirten und ihre Entscheidungen dienten der Macht. Sie behaupteten, sie seien die Retter aller Schafe, und da ihnen die Schafe dies glaubten und sich selber als klein und ohne Bedeutung vorkamen, hielt die Macht der Schafe, die sich selber zu Hirten erhoben 2000 Jahre lang.
Doch dann sagten einige Schafe: "Wir sind unsere eigenen Hirten und schützen uns selbst."
Und es wurden mehr und mehr und es begann das Zeitalter der Weisheit - Die Macht der hochmütigen Hirten zerbrach.
Da fragte der junge Schäfer: "Gab es denn keine guten Hirten?"
"Oh ja, es gab große Schafe unter ihnen; die einen wurden verführt, die anderen unterdrückt, die Stärksten aber unter ihnen starben einsam - ihnen wendet sich mein Herz zu, denn sie waren das Licht in der Dunkelheit. "
Jetzt ist die Zeit, da hören die Schafe auf, Schafe zu sein, sie beginnen zu lernen sich selber zu behüten, so wie es bestimmt war am Anfang der Zeit.
von Werner V. Steindl
Auf einer kleinen Anhöhe saßen sie, der alte Schäfer und ein junger Knabe. Frisch duftete das Gras und die Sonne hatte sich eben über die Hügel erhoben. Sonntag war es, der Tag, den man Gott weiht.
Ruhig und sanft waren die Augen des Alten, als er zu seinem jungen Freund blickte.
"Der Berg heißt Berg und doch heißt er auch Gott; die Bäume heißen Bäume und die Blumen Blumen und doch heißen sie Gott. Wohin immer ich sehe, schaue ich die erleuchtete Liebe Gottes in allen Dingen, sehe seine Schönheit überall. Damit Du in Zukunft weiterhin Deinem klaren Verstand vertraust und Dich nicht verirrst in der Welt und denkst, das Kleine wäre das Große und das Niedrige sei das Hohe, das Stumpfe sei das Wache und Tränen der Weg zum Glück, und damit Dir die Wahrheit nicht ferne bleibt, möchte ich Dir die Geschichte der Hirten und der Schafe erzählen - wie es begonnen hat und wie es enden wird."
Die Schafe sorgten sich um ihre Jungen, die Hirten um ihre Macht.
Die Hirten kleideten sich in lange, prunkvolle Gewänder, und sie sahen aus wie Fürsten und Könige. Gott aber liebt die Schlichten und Einfachen. Die Schafe aber wussten dies nicht.
Wenn ein Hirte mehr wiegt als tausend Schafe, was sind die Schafe wert?
"Die Schafe sind zum Scheren", sagten die Hirten und scherten die Schafe.
Und als ein Schaf zu einer anderen Herde wechselte, wurde es sofort zum Verräterschaf erklärt.
Aber jenes Schaf, das sagte: "Ich bin mein eigener Hirte", wurde ausgegrenzt verlor alle Freunde und das Recht auf Lebensraum.
Nie wollten die Hirten nur Schafe sein, es war für sie nie denkbar.
Oft hetzten die Hirten die Herden gegeneinander auf. Die Schafe bekämpften einander und Schmerz war ohne Ende.
Den Streit der Hirten mussten immer die Schafe austragen. Die Hirten aber gaben ihnen ihren Segen und nannten dies den Willen Gottes.
Schenk mir dein Hab und Gut, und der Himmel ist dir gewiss.
...und es fragten einige Schafe: "Wann gebt ihr weiter, was wir euch gaben - damit auch euch der Himmel gewiss ist?"
Natürlich gab es in der Geschichte der Schafe viele, die die Hirten durchschauten, die revolutionierten und die Macht der Hirten brechen wollten. Sie alle überlebten es nicht.
Viele der Schafe erkannten, dass die Hirten gegen die Schafe handeln, doch sie hatten nicht den Mut aufzubegehren - und so blieb die Herrschaft der Hirten ungebrochen.
Wieso bist du Hirte und ich Schaf?
Das als Hirte verkleidete Schaf sagt: "Ich bin auserwählt, du nicht."
Wenn jeder sein eigener Hirte ist, wo ist da der Diktator?
"Ich habe euren obersten Hirten gesehen, er ist ein verkleidetes Schaf, was bedeutet dies?"
Da sagte das verkleidete Schaf: "Dieses Mysterium verstehst du nicht. Für das gläubige Schaf braucht es keine Erklärung, für das ungläubige Schaf gibt es keine Erklärung."
Wenn ihr uns gehorcht, sagten die Hirten zu den Schafen, dann kommt ihr alle in den Himmel. Und die Schafe glaubten ihnen und gehorchten. Und die Hirten zogen ihnen das Fell über die Ohren.
Da die Schafe einfältig waren und Gott liebten, dachten sie, dies sei gottgefällig und hofften auf den Himmel.
Das Schaf ging an dem Hirten vorbei, verneigte sich tief und zog den Hut. Selten war es umgekehrt.
Wenn die Hirten zusammentrafen, war die Herde immer getrennt von ihnen. Die Hirten achteten sorgsam darauf, dass sich die Schafe nicht unter sie mischen konnten.
Die Hirten lebten von den Schafen und die Schafe dachten, dies sei ihr Schicksal.
Die Hirten scherten die Schafe, aber niemals die Schafe die Hirten.
...und die Hirten wählten sich einen obersten Führer. Blinde Ehrfurcht zog ein in die Herzen der Schafe und sie senkten ihre Köpfe und so wurde es ihnen unmöglich, die Augen zu erheben, und sie konnten nicht sehen, dass sich unter dem Hirtengewand ein ängstliches Schaf verbarg.
Die Hirten taten so, als wäre ihnen der Himmel gewiss, aber im Verborgenen waren sie voll Zweifel, sie hatten selber den Himmel noch nicht berührt.
Ruhm und Ehre den Schafen, denn sie ertragen die Hirten.
Wann immer die Schafe den Mut aufbrachten, von den Hirten Rechtfertigung zu verlangen, behaupteten die Hirten sofort, sie wären dem Bösen verfallen, verbreiteten Angst und Schrecken und streuten Misstrauen und Feindschaft unter sie - äußerst dienlich war dies ihrer Macht.
Es gibt nicht den Wolf im Schafspelz - aber es gibt das Schaf im Hirtenkostüm.
Als sich einmal ein Schaf zum Hirten machte, wurde es einsam.
Da es vielerorts Schafe gab, erhoben sich auch andere zu Hirten und sie gründeten die Macht der Hirten und ihre Entscheidungen dienten der Macht. Sie behaupteten, sie seien die Retter aller Schafe, und da ihnen die Schafe dies glaubten und sich selber als klein und ohne Bedeutung vorkamen, hielt die Macht der Schafe, die sich selber zu Hirten erhoben 2000 Jahre lang.
Doch dann sagten einige Schafe: "Wir sind unsere eigenen Hirten und schützen uns selbst."
Und es wurden mehr und mehr und es begann das Zeitalter der Weisheit - Die Macht der hochmütigen Hirten zerbrach.
Da fragte der junge Schäfer: "Gab es denn keine guten Hirten?"
"Oh ja, es gab große Schafe unter ihnen; die einen wurden verführt, die anderen unterdrückt, die Stärksten aber unter ihnen starben einsam - ihnen wendet sich mein Herz zu, denn sie waren das Licht in der Dunkelheit. "
Jetzt ist die Zeit, da hören die Schafe auf, Schafe zu sein, sie beginnen zu lernen sich selber zu behüten, so wie es bestimmt war am Anfang der Zeit.
von Werner V. Steindl
Die 12 Wassertropfengeschichten
Ein Schüler fragte seinen Meister: „Was trennt mich von der Wahrheit?“, und der Meister sagte: „Nicht du allein bist von der Wahrheit getrennt, es sind viele. Ich werde dir 12 kleine Geschichten erzählen und sie werden dir im Ohr sehr einfach klingen. Du mußt sie wiederkauen“, sagte er, „viele Hundertmale, und wenn du meinst, du hättest sie verstanden, dann höre trotzdem nicht auf, sie wiederzukauen, so lange, bis du sie durchdrungen hast, bis aus den kleinen Geschichten große werden und aus den großen wieder winzig kleine.“
heute ausgeschlossen aus dem Meer.“
Der Schüler kam wieder zum Meister:
„Sag, Meister, gab es je einen Wassertropfen, der zum Meer geworden?“
Der Meister erzählte die letzte Geschichte,
„Es war einmal ein Wassertropfen, der suchte die Stille des Meeres, er suchte die Tiefe des Meeres. Sein Sehnen war groß, und er war voll von Verzeihen – und plötzlich sprach das Meer zu ihm:
„Du bist ich, und ich bin du“, und es öffnete seine Arme und empfing den sehnenden Tropfen – und was dem Meer zu eigen war, das wurde ihm zu eigen. Er wurde zur Stille des Meeres, wurde zur Weite des Meeres, und seine Tiefe war Heil für die Welt.“ „Denn wisse, mein Schüler, voll Gnade ist das Meer für jene, die es lieben und nimmt sie auf in seine Fülle, wenn sie es wirklich wollen.“
„Und wenn sich so ein sehnender Tropfen angehäuft mit Schmutz, was dann“, fragte der Schüler.
Da lachte der Meister aus vollem Halse.
„So schmutzig kann ein Tropfen nicht sein, dass das Meer ihn nicht reinigen könnte.“
von Werner V. Steindl
Die erste Geschichte:
Es war einmal, so erzählte der Meister, ein Wassertropfen im Meer, der behauptete, es habe nie ein Meer gegeben. Genauso ist es mit vielen Menschen, sie stehen mitten in Gott und sagen, es habe nie einen Gott gegeben.Die zweite Geschichte:
„Ich will meine Freiheit“, verlangte ein Wassertropfen mitten im Meer; und das Meer war barmherzig und hob ihn an die Oberfläche.“Ich will meine Freiheit“, verlangte er wieder – und die Sonne hörte seinen Ruf und hob ihn auf eine Wolke.“Ich will meine Freiheit“, verlangte er wieder – die Wolke ließ ihn los und er war wieder im Meer.Die dritte Geschichte:
Ein intellektueller Wassertropfen ist ein intellektueller Wassertropfen, aber nicht das Meer.Die vierte Geschichte:
„All die Wassertropfen sind nichts wert“, sagte der Wassertropfen im Meer.Die fünfte Geschichte:
„Zweifellos, eines habe ich inzwischen erkannt, um einiges bedeutungsvoller als das Meer bin ich schon“, sagte der Wassertropfen im Meer.Die sechste Geschichte:
„Ich werde dem Meer wohl nie begegnen“, seufzte der Wassertropfen im Meer.Die siebente Geschichte:
„Ach was kümmert mich das Meer“, sagte der Wassertropfen im Meer.Die achte Geschichte:
Ein Wassertropfen haderte mit seinem Schicksal, denn er war mitten im Meer und wollte vom Meer nichts wissen.Die neunte Geschichte:
Ein Wassertropfen im Meer trommelte andere Wassertropfen zusammen, zum Aufstand gegen das Meer.Die zehnte Geschichte:
„Kraft meines Amtes“, so sagte ein Wassertropfen zum anderen Wassertropfen mitten im Meer,- „Kraft meines Amtes bist du abheute ausgeschlossen aus dem Meer.“
Die elfte Geschichte:
„Du bist in meiner Liebe“, sagte das Meer zum Wassertropfen. Aber der Wassertropfen hörte das Meer nicht, denn er war selbst voll Liebe zu einem anderen Wassertropfen.Die zwölfte Geschichte:
„Wenn es mir gelänge … „, so überlegte der Wassertropfen, „daß jedereinzelne Wassertropfen in meiner Liebe wäre, dann wäre ich das ganze Meer, „Und so begann er einen Wassertropfen nach dem anderen in seine Liebe zu nehmen. Aber es war da ein Wassertropfen, der ihm einmal furchtbares Leid zugefügt hatte, das größte Leid seines Lebens und ihm konnte er trotz all seiner Liebe nicht verzeihen. Und alleine, weil ihm ein einziger Wassertropfen in seiner Liebe fehlte, nur dieser einzige Tropfen, wurde er nicht zum Meer.Der Schüler kam wieder zum Meister:
„Sag, Meister, gab es je einen Wassertropfen, der zum Meer geworden?“
Der Meister erzählte die letzte Geschichte,
„Es war einmal ein Wassertropfen, der suchte die Stille des Meeres, er suchte die Tiefe des Meeres. Sein Sehnen war groß, und er war voll von Verzeihen – und plötzlich sprach das Meer zu ihm:
„Du bist ich, und ich bin du“, und es öffnete seine Arme und empfing den sehnenden Tropfen – und was dem Meer zu eigen war, das wurde ihm zu eigen. Er wurde zur Stille des Meeres, wurde zur Weite des Meeres, und seine Tiefe war Heil für die Welt.“ „Denn wisse, mein Schüler, voll Gnade ist das Meer für jene, die es lieben und nimmt sie auf in seine Fülle, wenn sie es wirklich wollen.“
„Und wenn sich so ein sehnender Tropfen angehäuft mit Schmutz, was dann“, fragte der Schüler.
Da lachte der Meister aus vollem Halse.
„So schmutzig kann ein Tropfen nicht sein, dass das Meer ihn nicht reinigen könnte.“
von Werner V. Steindl
Das Dilemma
Die meisten Religionen sind im „Nationalen“ Bewußtsein, im „erst war ich“, deswegen sind katholische und evangelische, orthodoxe u.a. getrennt, und dies innerhalb der christl. Lehre, und dann noch die anderen Religionen und die Sekten (nicht abfällig gemeint).
Hoffnungslos, wie wollen sie einander jemals ernst nehmen. Was den Menschen fehlt, ist eine erleuchtete Intelligenz, was bedeutet „etwas sehen und sofort im Ganzen erfassen“.
von Werner V. Steindl
Das Verwirrspiel
Jene, die Geld machen wollen, stellen den Materialismus über Gott, und wer immer Macht will, entfernt sich von Gott. Echtes kann man nicht bezahlen. Wer bezahlt den Wind, wer legt Geld zu einer Quelle, wenn er getrunken hat oder zu einem Baum, wenn er einen Apfel gepflückt hat. Welche Mutter verlangt Geld von ihrem Kind für beantwortete Fragen. Zuletzt ist alles Wahre nicht geschrieben, sowie man Liebe nicht beschreiben kann. Nur wer sie erlebt hat, weiß um sie und versteht die Worte.
von Werner V. Steindl
Das Ziel ist die Erleuchtung.
Man sagt das so, als würde man sagen: Das Ziel ist der Rathausplatz.
Wäre es so einfach, gäbe es genug Erleuchtete. Woran aber liegt es, was macht es so schwierig, so schier unmöglich, sie zu erlangen?
Vor allem müßte der Sucher des Weges ein reines Leben führen, aber das wäre es nicht alleine, so viele führen ein reines Leben und sind dennoch nicht heilig.
Vor allem müßte der Sucher des Weges ein reines Leben führen, aber das wäre es nicht alleine, so viele führen ein reines Leben und sind dennoch nicht heilig.
Also, sich von allem Besitz befreien, loslassen von Hab und Gut, aber das wäre es nicht alleine.
So viele führen ein reines Leben und besitzen nichts, also loslassen, loslassen und beten, aber das wäre es nicht alleine.
So viele haben losgelassen und beten, in allen Religionen der Welt und doch erlangten sie nie die Erleuchtung. Also was war es dann?
Es ist eine ungeheure starke Sehnsucht nach der letzten Wahrheit oder der letzten Erkenntnis und dann ist es auch nicht der Mensch, der sich selber erleuchtet, es ist die Göttliche Gnade, es ist der göttliche Geist, der den Menschen erleuchtet. Darum strebt nach dem Geist, nach der Kundalini.
Der Wind weht, wo er will, es ist Gott, der bestimmt, was geschehen soll, immer schon. Wenn da einer sagt, es gibt Ihn nicht, wie soll er erleuchtet werden, von etwas, das es nicht gibt?
von Werner V. Steindl
Absolute Freiheit
Loslassen ist ein inneres Befreien bis zur tiefsten Seele.
Befreien von falschen Ideen, von Größenwahn, von Hochmut, Zorn, Rassismus, Ignoranz, von allem, was den Menschen klein macht.
Wer sich von allem befreit, was klein macht, was übrig bleibt ist Größe.
Was aber ist Größe: Leer sein.
von Werner V. Steindl
Die Kundalini
Ihr alle habt so viel gelesen.
Ihr wißt alle so viel,
wieso wißt ihr nichts
über die Kundalini,
die Kraft, die erleuchet?
von Werner V. Steindl
Erleuchtung?
Es gibt viele Religionen,
viele Heilige Schriften,
und unzählige mystische Bücher,
aber keine erleuchtete Menschheit,
woran liegt das?
von Werner V. Steindl
Die Erleuchteten
Die Weisen haben sich über ihre Geburt, über ihre Religion,
über ihren Staat erhoben und sind frei geworden.
Jene, die es nicht vermochten, sind Gefangene geblieben, auf immer.
Wie viele Gefangene gibt es hier?
Wie viele Gefangene gibt es hier?
von Werner V. Steindl
Die den Geist sehen
Die meisten Menschen sind verwirrt
von sich selbst.
Ihr Lebensstil ist der Beweis.
von Werner V. Steindl
Das Maß
Was ist das überhaupt - ein Gedanke?
Der Gedanke ist ein von der Wesensart
des Menschen abgestimmtes Produkt.
Es gibt viele Gedanken,
große, starke, weise, heilende, klärende,
wunderschöne, die Welt erfreuende -
aber es gibt auch Gedanken der Grausamkeit,
der Niedertracht und Dummheit,
des Machthungers, der Eifersucht, des Neids,
der Überheblichkeit und tausend mehr,
die Gift für jede Seele sind.
Gedanken sind nicht das Maß,
sondern was gedacht wird,
das ist das Maß.
von Werner V. Steindl
Wahrheit
Die Wahrheit füllt das Herz,
wenn man sie hat -
und eine ganze Bibliothek,
wenn man sie nicht hat.
von Werner V. Steindl
Die den Geist sehen
Hinter einem Wort liegt oft ein ganzes Buch, und hinter einer Frage manchmal eine ganze Bibliothek. Hinter einer ganzen Bibliothek der Mensch, hinter dem Menschen wache Augen, hinter den wachen Augen eine wache Seele, hinter der wachen Seele ein wacher Gott.
von Werner V. Steindl
Die Stille
Die Stille ist in allen Dingen enthalten, überall zugleich und immer gegenwärtig. Sie hat weder Raum noch Zeit, weder einen Körper noch eine Eigenschaft. Durch Meditation wird der Mensch selbst zu dieser Stille, jenseits der Gedanken weiß er um seine Ewigkeit und um die Bedeutung des Lebens.
von Werner V. Steindl
Die Große Mutter
Ist die Orientierung die große Mutter, bleibt dem Kind nichts fremd. Erst wenn die Kundalini erweckt ist, vermag das Kind die Mutter zu finden.
von Werner V. Steindl
FÜR MICH HAT EIN MEISTER GESCHWIEGEN – IMMERSCHON
Wo kein Gedanke ist, ferne der Zeit, im Ozean der Stille,
da wo der Vater, die Mutter, die Tochter, der Sohn,
der großen Mutter begegnet,
wo Endliches unendlich wird,
da ist mein Heim.
Mein Heim ist, da wo Stille ist,
jenseits von Erwartung und von Hoffnung,
jenseits von Sehnsucht und Begehren,
wo alles, was wir fassen können,
zu reinem Geist sich wandelt,
wo aus der Fülle Leere wird
und aus Leere wiederum zur Fülle.
Wo Ruhe wird und stilles Schaun
und Heiterkeit noch leichter als des Vogels Feder,
wo Zweitgeborene ihre Heimat haben,
fern aller Priester, aller Religionen,
wo du bist, du und du ,
im Leib der großen Mutter,
da ist auch unser Heim.
Wo aus dem Bettler König wird
und aus dem König Gottes Kind,
da wo es keine Namen gibt,
kein Maß und keine Formen,
wo die Natur des Himmels ist,
und Gottes Licht die Sonne überstrahlt,
da ist auch unser Heim.
von Werner V. Steindl
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