Begegnung mit dem Höchsten

Es heißt, daß der Mensch hier auf Erden dem Höchsten Absoluten begegnen muß. Sie sagen „Höchsten Absoluten“ um einen Namen zu vermeiden, denn hätten sie Gott einen Namen gegeben, würden jene, die ihm einen anderen gegeben haben, sofort sagen, „Euer Gott ist der falsche, weil Er anders heißt“.

Wie klein ist das Bewußtsein jener, die sich an einen Namen binden und das Große, das ewig Wirkende und Seiende dahinter nicht sehen.

von Werner V. Steindl

Sonntag

Das Ziel ist die Erleuchtung.


Man sagt das so, als würde man sagen: Das Ziel ist der Rathausplatz.
Wäre es so einfach, gäbe es genug Erleuchtete. Woran aber liegt es, was macht es so schwierig, so schier unmöglich, sie zu erlangen?
Vor allem müßte der Sucher des Weges ein reines Leben führen, aber das wäre es nicht alleine, so viele führen ein reines Leben und sind dennoch nicht heilig.
Also, sich von allem Besitz befreien, loslassen von Hab und Gut, aber das wäre es nicht alleine.

So viele führen ein reines Leben und besitzen nichts, also loslassen, loslassen und beten, aber das wäre es nicht alleine.
So viele haben losgelassen und beten, in allen Religionen der Welt und doch erlangten sie nie die Erleuchtung. Also was war es dann?

Es ist eine ungeheure starke Sehnsucht nach der letzten Wahrheit oder der letzten Erkenntnis und dann ist es auch nicht der Mensch, der sich selber erleuchtet, es ist die Göttliche Gnade, es ist der göttliche Geist, der den Menschen erleuchtet. Darum strebt nach dem Geist, nach der Kundalini.
Der Wind weht, wo er will, es ist Gott, der bestimmt, was geschehen soll, immer schon. Wenn da einer sagt, es gibt Ihn nicht, wie soll er erleuchtet werden, von etwas, das es nicht gibt?

von Werner V. Steindl